Bernhardiner - Liebhaberzucht "vom Waaghäusel"

Nackthunde – die drei Ur-Rassen

Chinese Crested * Perro sin Pelo del Peru * Xoloitzcuintle

Jeder von uns assoziiert mit dem Begriff „Nackthunde“ besondere Gefühle und Empfindungen. Für die einen von uns sind es wunderschöne Begleiter mit einem einzigartigen Wesen, für andere sind es anfällige, leidende und ständig frierende, vom Menschen neu geschaffene Wesen.

Dieses negative Bild, das einige Menschen, die keinen Kontakt zu den Nackten hatten, im Kopf haben ist leider ein Produkt aus Medienberichten, Halbwahrheiten und Vorurteilen. Man muss kein Freund der Nackten sein, sollte aber unabhängig von persönlichen Präferenzen und Geschmack ein faires Urteil auf Faktenbasis fällen.

Nackthunde sind keinesfalls ein Zuchtprodukt – es handelt sich um sogenannte Ur-Hunde, die vor mehr als 3.000 Jahren entstanden sind. Eine natürliche Mutation, die zur Haarlosigkeit führte. Es wird davon ausgegangen, dass der Mensch und die Nackthunde die gleiche Evolution durchlaufen haben. Es handelt sich um eine vergleichbare Entwicklung, die uns Menschen unsere überschüssigen Körperhaare verlieren ließ.

Für beide Spezies war es nie ein Selektionsnachteil. Sie haben sich, wie wir Menschen, ans Leben in der Wildnis und auf der Couch hervorragend angepasst. Im Sommer bräunen sie wie wir und sind somit vor der Sonne geschützt, im Winter können sie ihren Wärmehaushalt mit entsprechender Energiezufuhr regeln und sind noch unbeschadet nackt unterwegs, wenn viele Kurzhaar- und Kleinhunde schon warme Wintermäntel tragen. Daheim sind sie ruhige und angenehme Hausgenossen, draußen „drehen sie so richtig auf“. Sie sind robust, vital, sportlich, vielseitig und haben ihren ganz eigenen Charakter.

Nackthunde leben seit über 3.000 Jahren an der Seite von Menschen – sind Kulturgüter, Gottheiten und einfach nur treue Begleiter – ganz normale Hunde – die leider unter Vorurteilen zu leiden haben. In Deutschland entstand die Diskussion um diese Rassen durch die Herausgabe des sog. Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen)1999.

 
 

Chinesischer Schopfhund (Chinese Crested Dog) - FCI-Standard Nr. 288 (27.07.2021) veröffentlich am 15.09.2021/ 17.01.2022

   
Ursprung: China
Patronat: Großbritannien
Verwendung: Gesellschaftshund
Klassifikation FCI: Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) - Sektion 4 (Haarlose Hunde) - ohne Arbeitsprüfung
   
Kurzer geschichtlicher Abriss:

Den Chinesischen Schopfhund gibt es in zwei Variationen – der Haarlosen und der Powder Puff.  Die haarlose Varietät hat einen Schopf von Haar am Kopf, welches zum Teil bis zum Hals herunter reicht, „Socken“, welche ihre Zehen bedecken und eine Fahne an der Rute. Der Rest des Körpers ist, wie schon der Name besagt, haarlos. Die „Powder Puff“ Varietät ist komplett mit einem Schleier von langem weichen Haar bedeckt. Obwohl es schwierig ist, ihre Herkunft genau zu benennen, sagt man, dass sie zu dem Besitz der Familien der Han Dynastie von China gehörten. Die haarlosen Schopfhunde wurden zu dieser Zeit als Wächter der Schätze des Hauses und - in einer größeren, schwereren Art - als Jagdhund gezüchtet. Zwischen 1885 und 1926 sah man sie auf Ausstellungen in Amerika, aber dann kaum noch für fast fünfzig Jahre.

   
Allgemeines Erscheinungsbild:

Ein kleiner, lebhafter und anmutiger Hund, Knochen mittelstark bis leicht. Körper ebenmäßig, entweder haarlos, mit Haarwuchs an den Pfoten, am Kopf und an der Rute oder leicht mit einem weichen Haarschleier eingehüllt. Es gibt zwei deutlich verschiedene Schläge: den rassigen und feinknochigen "Deer type" sowie den gedrungenen "Cobby type", der einen kräftigeren Körper-und Knochenbau aufweist.´

   
Verhalten/Wesen: Fröhlich, niemals bösartig.
   
Kopf:

Glatt und ohne übermäßige Faltenbildung. Die Länge des Schädels vom Hinterhauptbein bis zum Stop ist gleich der vom Stop bis zur Nasenspitze. Anmutiger Kopf mit aufmerksamem Ausdruck.

   
Oberkopf:

 

Schädel:

Leicht gerundet und länglich

Stop: Leicht, jedoch nicht übertrieben betont.
   
Gesichtsschädel:

 

Nasenschwamm:

Ist ein herausragendes Merkmal: schmal, dabei im Einklang mit dem Fang stehend. Jede Nasenfarbe zulässig.

Fang:

Er verjüngt sich leicht, ist jedoch niemals spitz; trocken, ohne hängende Belefzung.

Lefzen: Straff und dünn.
Kiefer/Zähne:

Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen Scherengebiß, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Die haarlose Fariante hat das primitive Merkmal der nach vorne gerichteten Eckzähne und sollte nicht für das Fehlen eines vollständigen Gebisses bestraft werden.

Backen:

Fein gemeißelt, trocken und nicht betont, sich zum Fang hin verjüngend.

Augen:

So dunkel, daß sie schwarz erscheinen. Weiß ist nicht oder nur geringfügig erkennbar. Mittelgroß, mandelförmig, weit voneinander plaziert.

Ohren:

Tief angesetzt: der höchste Punkt des Ohransatzes befindet sich auf einer Linie mit dem äußeren Augenwinkel. Sie sind groß und werden aufgerichtet getragen; mit oder ohne Befransung. Bei den "Powder Puffs" sind Hängeohren erlaubt.

   

Hals:

Schlank/trocken, ohne Wamme, lang, mit anmutigem Übergang in die kräftigen Schultern. Er wird in der Bewegung hoch erhoben und leicht gebogen getragen.

   
Körper:

Mittellang bis lang, geschmeidig.

Rücken: Gerade.
Lenden: Straff.
Kruppe:

Gut gerundet und bemuskelt.

Brust:

Ziemlich breit und tief; nicht faßförmig; Brustbein nicht vorstehend. Brustkorb bis zum Ellenbogen reichend.

Untere Profillinie:

Mäßig aufgezogen.

 

 
Rute:

Hoch angesetzt, in der Bewegung hoch oder seitwärts getragen. Lang und spitz zulaufend, ziemlich gerade, weder geringelt noch zur Seite gedreht, im Stand natürlich fallend. Befederung lang und wallend und auf die unteren zwei Drittel der Rute beschränkt. Spärliche Behaarung der Rute ist zulässig.

 

 

Gliedmaßen:

 
   
Vorderhand:

 

Allgemeines:

Lange, schlanke Läufe, gut unter den Körper gestellt.

Schultern:

Die Schulterblätter sind trocken, fest an- und gut zurückliegend.

Ellenbogen:

Dicht und fest am Körper.

Vordermittelfuß:

Fein, fest und nahezu senkrecht.

Vorderpfoten:

Ausgestreckte Hasenpfote, schmal und lang. Krallen von beliebiger Farbe, mäβig lang. Pfotenbehaarung (Socken) im Idealfall auf die Zehen begrenzt, auf keinen Fall über das Vorderfuβwurzelgelenk reichend. Die Pfoten sind weder ein- noch ausgedreht.

   
Hinterhand:  
Allgemeines:

Hinterläufe in gutem Abstand voneinander. Die Winkelungen der Hintergliedmaßen müssen so sein, dass sich eine gerade Rückenlinie ergibt.

Knie:

Fest; der lange Unterschenkel geht ebenmäbig in das Sprunggelenk über.

Sprunggelenk: Hacken tief gestellt.

Hinterpfoten:

Ausgestreckte Hasenpfote, schmal und lang. Krallen von beliebiger Farbe, mäβig lang. Pfotenbehaarung (Socken) im Idealfall auf die Zehen begrenzt, auf keinen Fall über die Sprunggelenke reichend. Die Pfoten sind weder ein- noch ausgedreht.

 

 

Gangwerk:

Ausgreifend, flüssig und elegant; mit gutem Vortritt und viel Schub.

   
Haut:

Feine Maserung, weich, beim Anfassen warm.

   
Haarkleid:  
Haar:

An keiner Stelle des Körpers größere behaarte Stellen. Ein langer wallender Schopf ist bevorzugt, aber ein spärlicher Schopf ist zulässig; idealerweise sollte er am Stop beginnen und bis zum Hals reichen. Bei den "Powder Puffs" besteht das Haarkleid aus der Unterwolle und einem weichen, langen Haarschleier; dieser ist ein besonderes Merkmal.

Farbe:

Jede Farbe oder Farbkombination ist zulässig.

   
Widerristhöhe:  
Rüden: Ideal: 28 bis 33 cm.
Hündinnen: Ideal: 23 bis 30 cm.
   

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Disqualifizierende Fehler: Aggressive und übermäßig ängstliche Hunde sowie Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, mussen disqualifiziert werden.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Die letzten Änderungen sind immer in Fettschrift !!!

 

 


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